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Berlin, Dezember 2016

Fernab der üblichen Betroffenheitsphrasen vieler Politiker und noch viel entfernter von den leider andauernd hochgewürgten Hasskommentaren von Menschen, die das entweder nur aus Machtgeilheit und politischem Kalkül machen, oder das Nachdenken schon lange gegen ihre zementierten Vorurteile, Verlustängste, ihren Neid und ihren Hass auf alles, was nicht ihrer einfach gestrickten Norm entspricht, eingetauscht haben – hier mein Beitrag zum furchtbaren Anschlag in Berlin: Was der oder die Täter den Menschen und ihren Angehörigen gerade jetzt kurz vor Weihnachten angetan haben, ist unfassbar. Was muss mit jemandem passieren, bis man so weit ist, solche Taten zu vollbringen? Wie kann die persönliche Hemmschwelle so dermaßen heruntergefahren werden, dass man in der Lage ist, mit einem LKW mitten in eine Menschenmenge hineinzufahren und die Leute – egal welchen Alters – damit auf schrecklichste Weise zu töten und zu verletzen? Deutlich wird an dieser Stelle wieder einmal, dass man Terror nic...

Amerika hat gewählt ...

Amerika hat gewählt und die Welt ist entsetzt über das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen. Entgegen aller Umfragen vor allem der letzten Tage vor der Wahl, hat Donald Trump sich gegen Hillary Clinton durchgesetzt und wird der 45. Präsident der vereinigten Staaten sein. Was kann man von dem Kandidaten, der sich im Wahlkampf an keine verbalen Grenzen mehr gehalten hat, erwarten? Welche seiner Ankündigungen wird er tatsächlich umsetzen? Wird er seine Konkurrentin ins Gefängnis stecken, wie er es mehrmals androhte? Wird er eine riesige Mauer an der Grenze zu Mexico bauen, um illegale Einwanderer abzuhalten, in die USA zu kommen? Die Zeit wird zeigen, dass das Allermeiste davon nichts anderes als übles Wahlkampfgetöse eines Mannes gewesen ist, der sich durchaus bewusst darüber gewesen ist, dass er Grenzen überschritt und dies auch absichtlich forciert hat. Es muss ihm spätestens dann klar gewesen sein, als er einen innerparteilichen Konkurrenten nach dem anderen bei den Vorwahlen der R...

Wenn ich Gott wäre ...

Wenn ich Gott wäre, würde ich Folgendes sagen ... Ich glaube, es ist mal wieder an der Zeit, ein paar ernste Worte an euch zu richten. Euch meine Meinung zu einigen Dingen zu sagen, die äußerst schief laufen in eurer Welt, die ich euch geliehen habe. Übrigens dazu gleich eine Anmerkung. Ich habe mit „macht euch die Erde zu Untertan“ nicht gemeint: „zerstört sie“, sondern nur: „nutzt sie weise und mit Bedacht“. Offensichtlich muss ich mich an vielen Stellen klarer ausdrücken – und so will ich das hiermit nun tun. Viele von euch denken – oder behaupten zumindest – dass sie genau wüssten, was ich will und wie es umzusetzen sei. Diejenigen nennen sich dann Priester, Pfarrer, Imame, Pharisäer, Guru, Seher, Medium oder weiß Ich was noch alles. Sie gründen dann etwas, das sie als Religion bezeichnen, stellen Regeln auf und behaupten, dass sie mit mir dabei in engem Kontakt wären. Dabei ist es vollkommen egal, wie sie mich nennen. Diese an sich klugen und gewitzten Menschen machen das nun ...

Nizza

Und wieder hat es mit Nizza einen verheerenden Anschlag in Frankreich mit vielen Opfern gegeben – und wieder wird sogleich als Reflex darauf die Phrasendreschmaschinerie der Politik angeworfen und die aus meiner Sicht inzwischen unerträglichen Floskeln werden herausgespeichelt. Außenminister Frank Walter Steinmeier schwafelt vom „Zusammenstehen gegen den Terrorismus“, Angela Merkel quatscht von der „bedingungslosen Solidarität mit Frankreich“ und alle palavern wieder mal über das „tiefe Mitgefühl mit den Opfern und deren Familien“. Die Rezepte, die sie haben, sind meiner Meinung nach ebenso unerträglich und zeigen im Grunde die ganze Heuchelei auf, die mit dem Kreislauf aus Ursachen und Wirkungen dieses unbeschreiblichen Hasses zu tun hat. Frankreichs Präsident Holland erklärt noch in der Nacht des Anschlags die Verlängerung des Ausnahmezustandes (also der Einschränkung demokratischer Grundrechte) und wirkt so eigentlich genau gegen den Grundgedanken des Feiertages am 14. Juli, an ...

Köln und die Folgen

Braucht es noch einen weiteren Text zum derzeit am meisten diskutieren Thema? Ja, natürlich muss man sich dazu äußern und in die Debatte einmischen – zu den unglaublichen aber auch nicht unbedingt unvorhersehbar gewesenen Vorgängen am Hauptbahnhof in Köln in der Sylvesternacht. Im Grunde erfährt man bis heute aus den verschiedenen Medien noch immer nur Bruchstücke der Geschehnisse. Und wie so oft, sind diese Meldungen immer subjektiv gefärbt. Klar ist aber, dass sich dort offensichtlich für die vor allem weiblichen Opfer furchtbare und unhaltbare Dinge in aller Öffentlichkeit abgespielt haben, die so nicht hinnehmbar sind und Konsequenzen haben müssen. Die Frage ist nur, was für Lehren man daraus zieht. Einen Polizeipräsidenten in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen, um Entschlossenheit zu suggerieren, die aber offenbar so nicht vorhanden war, gehört zu den typischen Merkmalen unserer politischen (Un)-Kultur, die in keiner Weise weiterhilft. Mir persönlich bereiten die Begleitum...